Spanien - Katalonien "Berg- und Küstentrail"
30.10.- 06.11.2005

 Mein erster Trail und mein erster Reisebericht

Viele positive Reiseberichte über Katalonien hatten mich überzeugt und so habe ich diese Reise über Pferd und Reiter gebucht, meine Reiterfahrungen beruhen bisher auf Hallenreiten und ein paar kleinen Tagesritten und so stürze ich mich in das Abenteuer "Trailreiten". Nun fehlt nur noch eine passende Mitreiterin und diese fand ich schließlich in der Mitreiterbörse von Pferd und Reiter. Rita kommt aus Bad Kreuznach und ich aus Mainz. Für uns beide sollte dies unser erster Trail werden - die Aufregung war dementsprechend groß. Nach einem gemeinsamen Treffen im Eiscafe (eine weitere gemeinsame Leidenschaft) und der Feststellung, dass "die Chemie" passt, entschieden wir uns, ein DZ zu teilen. Und ich will es vornweg nehmen, wir haben noch viele weitere gemeinsame Trails unternommen, rund um den Globus.
Nun sitze ich hier und möchte von diesem fantastischen Trail, bei dem einfach alles stimmte, berichten. Schließlich hatte ich mich aufgrund der vielen schönen Erlebnisberichten für Katalonien entschieden.

1. Tag - Anreise (Sonntag, 30.10.)
Rita und ich haben uns für die Fluggesellschaft Ryanair entschieden. Der Flug von Frankfurt-Hahn nach Girona sollte um 6:25 Uhr starten. Für mich bedeutete dieser Anreisetag allerdings viel Aufregung und Stress. Eine Verkettung von unglücklichen Ereignissen (Sommerzeitumstellung), auf die ich aufgrund der Kürze nicht weiter im Detail eingehen möchte, konnte ich schließlich 5 Minuten vor Schalterschließung einchecken. Das war ganz schön knapp. Doch noch saßen wir nicht in der Maschine, nein, der nächste Schlag - mein Gepäck ist zu schwer. Das bedeutete für mich - nachzahlen.


Über den Dächern von Girona - eine wunderschöne Stadt, die man einfach sehen muss

Ankunft in Girona 8:20 Uhr. Gepäck abholen, Busticken nach Girona Busbahnhof (Return 3,35 €). Nur in Girona-Busbahnhof gibt es Schließfächer (3 bzw. 4,50 €), nicht am Flughafen. Es ist total easy. Bus fährt direkt vorm Flughafen ab und hält am Girona-Busbahnhof. Fahrtzeit ca. 15 min. Nachdem wir uns Gepäck verstaut hatten, ging es ab in die Altstadt von Girona. Es war ein fantastischer Tag, Sonne pur, ca. 22 Grad. Ich kannte Girona bereits von einem Sommerurlaub, aber auch für Erstbesucher ist Girona überschaubar und einfach in der Orientierung. Da unser Transfer nach kann Can Jou erst um 19.30 Uhr sein sollte, hatte wir also ausgiebig Zeit Girona zu erkunden. Wir hatte Glück, da an diesem Sonntag aufgrund eines spanischen Heiligen-Festes viele Geschäfte, Buden, Künstlermarkt etc. geöffnet hatten, kam keine lange Weile auf. Es gab genug Zeit zum Bummeln, Eisessen, Lesen in der schönen Parkanlage, Besichtigung der Kathedrale und auch ein kleines Nickerchen auf einer Parkbank war möglich.


Berggasthof  "Can Jou" (ist nicht so verfallen, wie es schein), rustikale Räume, sehr schön

Um 18:00 Uhr ging es zum Busbahnhof, Gepäck aus dem Schließfach und mit dem Bus zurück zum Flughafen, wo wir um 19:30 Uhr abgeholt werden sollten. Rita hatte Bedenken, daß man uns vielleicht vergessen könnte. In einem Reisebericht wurde von einem solchen Vorkommnis berichtet und war tief in ihrem Gedächtnis verwurzelt. So waren wir heilfroh, als wir feststellten, am Treffpunkt hatten sich noch 3 weitere Mitreiterinnen eingefunden (2 Engländerinnen und 1 Holländerin). Und noch froher waren wir, als um 20:00 Uhr endlich der Busfahrer mit einem Schild „Can Jou“ die Flughafenhalle betrat. Nicht schlecht staunten wir als wir im Bus unsere Mitreiter trafen. Es waren 19 Reiter in zwei verschiedenen Trails aufgeteilt. Der Berg- und Küstentrail war mit 9 und der Burgen- und Vulkantrail mit 10 Reitern belegt. Schnell stellten wir fest, daß wir aus einer bunten Mischung verschiedener Nationalitäten bestanden und die Trailsprache eher englisch als deutsch ausfallen wird.
Nun saßen wir sicher im „Boot“ bzw. Bus und das Abenteuer Berg- und Küstentrail konnte beginnen. Mit dem Bus die Autobahn Richtung Banyoles, dann der Wechsel in einen Van und Begrüßung durch den Gastgeber Mike. Weiter die abenteuerliche Fahrt Richtung Can Jou, während der man tüchtig durchgeschüttelt wurde. Endlich angekommen! Es ist stockfinster, ein langer anstrengender Tag liegt hinter uns, auch die 12 Stunden Aufenthalt in Girona haben uns müde gemacht, dennoch sind wir glücklich über die vorläufige Endstation auf dem Berggasthof Can Jou. Nach der Zimmerverteilung und anschließendem Abendessen (3-Gänge Menü) begann zunächst die Zuordnung der einzelnen Reiter zu den entsprechenden Trails. Mike fragte nun jeden einzeln nach seinen Pferdewünschen bzw. wie oft und wo jeder reitet. Ich wollte ein nicht zu schnelles, aber auch nicht zu langsames Pferd. Die englische Sprache war schon eine Herausforderung, besser gesagt für mich, denn ich hatte nur noch mein Schulenglisch im Gepäck und da sind seit den letzten 25 Jahren nicht sehr viele Vokabeln hängen geblieben. Zum Glück hatte ich Rita an meiner Seite, sie war nicht nur im Verstehen besser als ich, sie war mir auch eine gute deutschsprachige Begleiterin. Trotz alledem haben wir uns in der ganzen Woche wacker geschlagen, auch wenn wir nicht jeden Witz verstanden, so war doch die Verständigung insgesamt gut. Und das war unsere Truppe: 3 Engländer, 2 Amerikanerinnen aus New York, 2 Schwedinnen und wir 2 Deutschen. Ken aus England war der einzige Mann in unserer Gruppe und natürlich Luis, unser Guide.


Große Erwartungen - Die Pferde stehen bereit ( 2 Gruppen starten gleichzeitig)

2. Tag - Montag, 31.10.2005 (35 km)
Heute sollte es nun spannend werden, denn die Pferdezuteilung stand auf den Plan und wir sollten unseren Guide Luis kennenlernen. Nach dem Frühstück um 8.00 Uhr war Treffpunkt im Kaminzimmer und anhand einer großen Reliefkarte erläuterte uns Luis (Katalane mit Herz und Seele) den Verlauf unseres Trails von den Pyrenäen bis zum Meer. Je einzelne Tagesetappe wurde erläutert, der längste Tag sollte 52 km werden. Nun kam der große Moment - die Pferdezuteilung anhand der Notizen Mikes vom Vorabend. Luis rief jeden Namen einzeln auf und nannte dazu den passenden Pferdenamen.


Viento = der Wind

Ich stand vor einem wunderschönen Andalusier namens Viento (übersetzt: Wind). Meiner Freundin Rita wurde Tara (braune Stute, Arabermix) zugeteilt. Nachdem uns die spezielle Satteltechnik demonstriert wurde, jeder seine Packtasche, Putzzeug und die Picknicksachen auf jedes Pferd verteilt wurden, ging es nun endlich los. Zuerst wurde ein Stück geführt, dann hieß es Aufsitzen und das Abenteuer konnte beginnen. Die Reihenfolge wurde übrigens nie festgelegt. Die Pferde waren alle super ausgeglichen und bis auf kleinere Neckereien kam es zu keinen großen Vorkommnissen. Die Reihenfolge wechselte bei jedem Stopp zum Tränken an einem Fluß oder nach dem Picknick. Ich bin während des gesamten Trails immer an verschienen Positionen geritten. Es kam weder bei den Pferden noch bei den Reitern zu Streitereien. Wir waren eine wirklich tolle Truppe im Alter von 14 bis 44 Jahren. Nach einigen Trab- und Galoppstrecken, selbst in den steinigen Bergen, mußten wir eine längere Schrittetappe einlegen, da das Pferd von Luis plötzlich begann zu lahmen. Er mußte dieses am nächsten Tag leider gegen ein anderes Pferd tauschen.


Blick von der Terrasse

Gegen 18.00 Uhr war damit unser erster Trailtag beendet. Die Pferde wurden auf abgetrennten Paddocks verteilt, so daß jedes Pferd sein eigenes Ruheplätzchen bekam. Wir fütterten und tränkten die Pferde. Satteldecken und Schabracken wurden übrigens täglich gewechselt. Die Sättel und alles Zubehör wurden zu einem „Haufen“zusammengetragen und mit einer Plane abgedeckt. Mit dem Van wurden wir schließlich zum Berggasthof Can Jou zurückgefahren, wo wir unser wohlverdientes Mahl und die ersten Erfahrungsberichte mit der anderen Gruppe austauschten.

3. Tag - Dienstag, 01.11.2005 (38 km)
8.30 Uhr Frühstück. Mit dem Van wurden wir zu den Pferden gebracht und ein neuer spannender Trailtag begann. Das Wetter meinte es wirklich gut mit uns, bei strahlendem Sonnenschein und ca. 20 Grad ritten wir durch die wilde Bergwelt der Alto Garroxta. Ein Wechsel zwischen Schritt, Trab und Galopp über Stock und Stein. In Deutschland würde man wahrscheinlich nicht im Galopp über Bergkämme reiten. Viento mochten diesen steinigen Untergrund nicht so besonders, er wich den großen Steinen mit gekonnten Seitensprüngen aus und fand für sich immer den bequemsten Weg. Dafür war er auf weichen bzw. sandigen Grund tatsächlich wie der Wind. In flotten Tempo und einigen Galoppeinlagen ging es immer höher bis der Abstieg begann. Für uns bedeutete das Absteigen und zu Fuß mit den Pferden im Schlepp über Felsen, Gestrüpp und sich immer enger windende Trampelpfade hinab.


Picknick und Cava (Ken, der Quotenmann aus England)


Was kann es Schöneres geben, ein Picknick im Grünen. Es ist Ende Oktober!

Dieser Abstieg war ziemlich abenteuerlich und nicht ganz ungefährlich, so waren wir alle recht froh, als wir das Tal endlich erreicht hatten und eine Pause gleich mit einem Picknick verbunden wurde. Essen und Trinken hatten wir gut verteilt auf alle Reiter/Pferde in den Packtaschen verteilt und nachdem alle Pferde abgesattelt und ihr wohlverdientes Futter erhalten hatten, machten auch wir uns über das schöne Essen her. Gegen 17.00 Uhr erreichen wir unser erstes Hotel La Central. Es sah aus wie ein kleines Märchenschloß, eingebettet in diese wunderschöne Bergwelt. Auch ein Jacuzzi gab es hier, sehr empfehlenswert und gut für die müden Glieder.


Hotel La Central mit mit Jacuzzi - ein Märchenschloss

Bis zum Abendessen um 20.30 Uhr hatten wir also noch ausreichend Zeit, welche wir für ein erfrischendes Bad in Anspruch nahmen. Uns überraschte nix mehr, alles an diesem Hotel war perfekt, so auch das Abendessen und Frühstücksbuffet am nächsten Tag.


Wunderschönes Ambiente, innen und außen.
Fenster mit hübsch bepflanztem Felsrelief  und  Wasserfall - fantastisch

4. Tag - Mittwoch, 02.11.2005 (52 km)
Heute nun sollte unsere längste Reitstrecke sein. Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es durch leicht hügelige Landschaften am Boadella See entlang in Richtung Meer. Wie an den Tagen zuvor im guten Wechsel aller Gangarten und schönen Galoppstrecken. Luis verstand es immer wieder die Gruppe gut zusammenzuhalten und das Tempo abwechslungsreich zu gestalten. In unserer Gruppe gab es keinerlei Probleme, das reiterliche Können war gleich, so daß jeder Reiter gut mithalten konnte. Wir durchquerten Flüsse, mußten steile Straßengräben überwinden, galoppierten in Windeseile, und so machen Steinwurf mußten unsere Reitkappen schützend entgegenwirken. Es war einfach Abenteuer pur. Schließlich kamen wir kurz vor Einbrechen der Dunkelheit in dem wunderschönen kleinen Ort Castellon de Empuria im Hotel Cane an. Beim Abendessen teilte uns dann Luis mit, daß die Nacht für uns diesmal etwas kürzer ausfallen wird, da morgen unser Strandgalopp auf dem Plan stand und das hieß konkret Start 6.30 Uhr, Weckzeit durch das Hotel 6.00 Uhr, kein Frühstück im Hotel, sondern bei den Pferden. Da wir jedoch eh alle etwas müde waren und bei mir sich langsam ein kleiner Muskelkater breitmachte, fielen wir um 22.00 Uhr ins Bett. Leider hat sich der spanische Weckdienst in der Zeit etwas vertan, denn anstatt uns um 6.00 Uhr zu wecken, wurde wir bereits um 5.10 Uhr geweckt. Zum Glück noch rechtzeitig von uns bemerkt, so daß es noch zu einem längeren Nickerchen reichte.


Planschvergnügen am Boadella See (Rita mit "Tara")

5. Tag - Donnerstag, 03.11.2005 (25 km)
Der verfehlte Weckdienst war natürlich erst einmal ein Thema am frühen Morgen und zugleich ein Ablacher, denn nicht alle hatten den Irrtum gleich bemerkt und so stand Ken, unser Engländer, bereits in voller Reitbekleidung, als er denn Zeitfehler bemerkte. Als wir zu unseren Pferden gingen war es noch stockfinster und das ganze Dorf lang im tiefsten Dornröschenschlaf. Was dann kam, war ziemlich lustig und etwas chaotisch. Unsere Pferde liefen natürlich im Paddock frei im Herdenverband herum und in der Dunkelheit bzw. Dämmerung konnte nicht jeder gleich sein Pferd finden. So war es ein heiteres Durcheinander um das richtige Pferd zu finden. Zumal bei diesem Lichtmangel wir nur zwischen braun und weiß unterscheiden konnten bzw. nur anhand der Farbe des Halfters das richtige Pferd zuordnen. Aber Rita hatte die geniale Idee, erst mal alle einfangen und anbinden und dann herausfinden, wer zu wem gehört. Nachdem alle Pferde gefunden, geputzt und gefüttert waren und auch wir eine Kleinigkeit zu uns genommen hatten, ging es endlich los in Richtung Strand und wir fieberten dem schönen Strandgalopp entgegen. Zunächst ging’s durch Sonnenblumen- und Getreidefelder. Durch Straßen und Gassen, über eine schöne Brücke in St. Pere Pescador, wo ich noch vor Jahren im Sommerurlaub mit meinem Mann angeln war und jetzt hoch zu Roß. Es war ein wunderbares Gefühl und dann gab Luis kurze Anweisung zum Strandgalopp und schon stürmten Pferd und Reiter davon. Es begann sehr stürmisch und man merkte schon, die Pferde wollten rennen und sie durften es sogar. Schließlich bekam eine Reiterin doch etwas Angst und konnte hatte ihr Pferd nicht mehr unter Kontrolle. Auch bewies Luis Ruhe und Gelassenheit, jetzt gab er das Tempo an und drosselte es immer wieder. Der Strandgalopp ging nun kontrollierter und ruhiger von Statten. Aber sahen alle aus wie die „Wutzen“, denn der Sand, der vom Vordermann aufgeworfen wurde, traf natürlich den Hintermann. Das tragen einer Schutz- oder Sonnenbrille wäre hier doch sinnvoll gewesen. Aber es war ein wunderbares Gefühl.


Viento und ich

Der Strand war natürlich im November „fast“ menschenleer, der Wind pfiff uns bei diesem Tempo um die Ohren. Für mich war es der erste Strandgalopp in meiner bisherigen 3-jährigen Reiterfahrung. Schließlich fand alles sein Ende, leider und so konnten wir unsere Zimmer im Hotel Riomar in Sant Marti d’ Empuries bereits um 11.30 Uhr beziehen. Der Rest des Tages stand uns zur freien Verfügung. Das Hotel hatte übrigens nur für uns geöffnet, wir waren also die einzigen Gäste. Rita und ich nutzten den Tag für einen ausführlichen Bummel nach L’Escala einem schönen Städtchen an der Costa Brava (kannte ich bereits von meinem Sommerurlaub). Leider waren viele Geschäfte und mein Lieblingseiscafe (direkt auf einem Felsen am Meer) geschlossen. Aber wir haben dennoch ein nettes Eiscafe mit Meerblick gefunden. Auch hier meinte es das Wetter gut mit uns, strahlender Sonnenschein und einige von uns waren sogar Baden im Meer, von Massentourismus keine Spur.


Rita-Tara und ich mit Viento = 4 Freunde

6. Tag - Freitag, 04.11.2005 (40 km)
9.00 Uhr Frühstück, der Himmel hat sich heute etwas zugezogen, aber immer noch angenehme Temperaturen, kein Regen. Wir ritten entlang des Flusses Fluvia, weiter durch das Naturschutzgebietes der Aiguamolls, Brutstätten vieler Vögel und natürlich Mücken. Entlang der Reis- und Bambusfelder fielen sie zielstrebig über uns herfielen. Nur durch einen schnellen Galopp konnten wir uns diese für kurze Zeit entledigen. Wir ritten über duftende Felder und Wiesen, durch Korkeichenwälder und genossen die wunderschönen Trab- und Galoppstrecken. Selbst durch Geröllstrecken wurde galoppiert und so manches Mal versetzte mir Viento einen Schrecken, wenn er plötzlich einen Satz zur Seite machte, um dem großen Steinen auszuweichen. Auch Straßen und Tunnel mußten wir über- bzw. unterqueren. Die Pferde, die direkt an der wild befahrenen Straße auf die gefahrlose Überquerung warteten, waren total ruhig und ausgeglichen. Ein Schritt nach vorn und man wäre direkt in ein Auto oder Laster gelaufen. Luis wies immer wieder darauf hin „Controll your horses“. Es war schon gefährlich, aber auch dies meisterten wir alle mit pravour.


Picknick unter Pinien, eine Herde Ziege streift vorbei (nicht im Bild)

Wir durchquerten den Fluvia und das Wasser reichte unseren Pferden bis zum Bauch, auf der Uferböschung ging es dann gleich wieder steil hoch. Es war einfach Abenteuer pur und man sollte schon sehr sattelfest sein, aber wer das Abenteuer sucht und viele Stunden reiten möchte, für den ist diese Tour ein absolutes Muß. In Mas Alba unseres nächsten Übernachtungsorts wurden wir wieder einmal mit einer wunderschönen Unterkunft überrascht. Ein einfacher familiär geführter Bauerhof in Form vieler kleiner Gewölbezimmer, in denen sich jeder gleich wohlfühlte. Jedes Zimmer war anders gestaltet, sowohl in der Anzahl der Betten, in der Form und Gestaltung des Zimmers. Wir waren alle total begeistert und jeder lief von einem Zimmer zum nächsten und bestaunte die Individualität jedes einzelnen Raumes. Es war ein lustiges Treiben in diesem natursteingebauten, gewölbeartigen und mit vielen Treppen versehene Haus. Nach einem gemeinsamen unterhaltsamen Abendessen ging wieder ein erlebnisreicher Tag zu Ende und das Ende des Trail näherte sich unaufhaltsam.


Alle Pferd versorgt und wir geschafft - Verschnaufpause

7. Tag - Samstag, 05.11.2005 (45 km)
8.30 Uhr Frühstück und letzter Trailtag, wir genießen jeden Schritt und Tritt. Im flotten Tempo geht es über Weiden, Wiesen und Felder in Richtung der wilden Bergwelt der Alto Garroxta, denn dort begann unser Trail und dort wird er auch wieder enden. An diesem letzte Tag legten wir noch einige schnelle Galoppstrecken ein, die allen sichtbare Freude bereitete, nicht zuletzt auch unseren Pferden, die nochmal zeigen konnten, was in ihnen steckt. Wir mußten noch einige steile Berghänge erklimmen, es ging stetig bergauf. Büsche und Sträucher mit teilweise sehr spitzen Dornen säumten unsere letzten Pfade durch die menschenleere Bergwelt und verursachten bei dem einen oder anderen Reiter ein schmerzhaftes Andenken an den Armen. Von weitem sahen wir bereits den Berggasthof Can Jou und Wehmut machte sich breit. Ein schöner Trail geht zu Ende, ein Abenteuertrail, den wir wohl alle nicht so schnell vergessen werden. Jeder verabschiedete sich von seinem Pferd mehr oder weniger, während das Lagerfeuer schon entfacht wurde. Wir saßen noch lange Zeit am Lagerfeuer zusammen und alle Ereignisse wurden zusammengetragen, es gab viel zu erzählen und das bei klarem Sternenhimmel.


Viento streckt alle Viere von sich - welch ein Genuss. So muss ein Schimmel aussehen.


Katalonien hat schöne Dörfer, durch die wir Reiter gern hoch zu Ross reiten.

8. Tag - Sonntag - Abreise
Frühstück und Transfer nach Girona. Da unser Flieger erst um 21.30 Uhr startete, hatten wir noch viel Zeit für einen ausgiebigen Bummel durch Girona. Rita und ich freuten uns natürlich auf die Heimreise, warteten doch so einige gespannte Gesichter auf unsere Abenteuererzählungen und die wunderschönen Fotos, die wir natürlich zahlreich geschossen hatten.


Im Hintergrund Besalu - am Gruppenbild muss noch gearbeitet werden.


Zwei gute Freunde sagen "Auf wiedersehen"

Fazit:
Ein wunderschöner und gelungener Reiturlaub, auf wunderbaren ausgeglichenen Pferden - ein Erlebnis besonderer Art.
Kategorie: besonders empfehlenswert, jedoch nichts für Anfänger.
 


Unser Team, Rita und ich, 3 Engländer, 2 Amerikaner, 2 Schweden

Mein nächstes Ziel - Andalusien 2006, natürlich mit meiner Freundin Rita.