Meine "Feuertaufe"  im Wanderreiten

10./11. Mai 2003

1 Wochenende auf dem Hahnenbacher Hof in der schönen Pfalz

Reiterhof - Wanderreitstation – Pferdepension
Andrea und Michael Berthold GbR
76855 Annweiler-Gräfenhausen

www.hahnenbacherhof.de

 

September 2002 - ich beginne meine ersten Reitstunden, zuerst an der Longe, dann Gruppenreiten bei den Anfängern. Das ist der klassische Begin meiner "Reitkarriere". Jede Woche mitwochs begebe ich mich in den Reitstall Schäfer in Budenheim. Während andere Reiter bereits im saghaften Kindesalter mit dem Reitunterricht begonnen haben, gehöre ich zu dem späteren Semester. Ambitionen zum Turnierreiten bzw. zur hohen Kunst des Dressurreitens habe ich nicht. Nein, ich reite einfach so aus Spass an der Freude, dem Respekt vor der Größe "Pferd ", vom Rücken des Pferdes in die "Tiefe" zu blicken und die Kraft der geballten Hufe unter mir zu spüren. Reiter und Pferd - eine Einheit, Abenteuer erleben, sollen das nur Kindheitsträume sein und kann ich es mir als reife Frau erlauben, diese Träume auszuleben?

Abenteuerlustig, wagehalsig und eine Portion Naivität waren die Kräfte, die mich nach gerade einmal 6 Monaten Reitunterricht in der Halle dazu bewegten, einen Ausritt zu Pferd  in die Natur zu unternehmen. Der Zufall wollte es so, es sollte meine Feuertaufe werden.

Im Internet fand ich schließlich den Hof in der Pfalz, dem diese Aufgabe zugedacht war, dem Hahnenbacher Hof in Annweiler/Pfalz. Ein kurzer Emailkontakt und das Wochenende war gebucht. In meiner Naivität habe ich meine Freundin Tanja, die kaum Reiterfahrung hatte, sondern ein paar Mal auf 'ne Pferdchen saß,  zu diesem Ausritt überredet mitzukommen und mitzureiten. Aus meiner heutigen Sicht und Erfahrung, keine gute Entscheidung. Nun ja, damals war es so beschlossen und so reisten wir beiden Anfänger zum Wochenendritt an.

Ein schöner kleiner Reiterhof mit vielen Pferden und Haustieren und ganz viel Platz. Wenn ich jetzt auf die Homepage schaue (www.hahnenbacherhof.de), so hat sich viel verändert.

Das Ranchhaus liegt im vorderen Hof, ein wenig abseits des Geschehens und kann von 5 Personen genutzt werden. Hier gibt es eine kleine Küchenzeile und einen Wohnraum, die Betten befinden sich unter dem Dach.

 

Hier ein kleiner Einblick (Quelle: mein altes Fotoalbum)

Unsere Gruppe bestand aus Andrea, die Hofinhaberin, Tanja und ich sowie zwei weiteren Reitern. Der Tag zum Ausreiten hätte nicht schöner sein können, bei strahlendem Sonnenschein ging es langsam im Schritt los in Richtung Pfälzer Wald. Ja, so hatte ich mir den Ausflug gedacht, schön ruhigen Schrittes durch die schöne Landschaft reiten. Über schöne grüne Wiesen leichten Schrittes dahintrotten. Doch da haben wir auf die falschen Mitreiter gesetzt, das waren erfahren Reiter (Männer!), die uns Mädels mal was zeigen, besser noch beweisen wollten und so zog das Tempo an und wir wurden schneller und schneller. Aus dem gemütlichen Schritt wurde ein sich steigernder Galopp über eine freie große Wiese. Im Reitunterricht  wird zwar zu jeder Stunde auch galoppiert, aber in solch einem Gelände war es auch für mich Neuland. Meine Freundin Tanja ist noch nie galoppiert und ich staune noch heute, wie sie es geschafft hat im Sattel zu bleiben. Dieser Galopp über die Wiese war natürlich überhaupt nicht vergleichbar mit dem Hallengalopp.

Es hätte schlimm ausgehen können, wir hätten beide vom Pferd stürzen können, sind es aber nicht. Tanja rief dann schließlich, als es immer rasanter wurde - Stopp, stopp. Sie stand in den Steigbügeln und Entsetzen war ihr anzusehen, aber auch mir war das Tempo nicht ganz geheuer. So schnell bin ich noch nie geritten und ich hatte auch Angst um meine Freundin, war ich es doch, die sie zu diesem gemeinsamen Ausritt aufgestachelt hatte.

 

Unterwegs hatten wir sehr schöne Picknickpausen mit ganz tollen Aussichten. Die Wanderhütten im Pfälzer Wald sind bekannt für ihr deftiges Essen und den leckeren Kuchen. Die Reitwege sind fantastisch. Immer mit uns unterwegs, Hund Lonley. Ich kann den Pfälzer Wald nur empfehlen und war zwischenzeitlich schon öfters wieder auf dem Hahnenbacher Hof, allerdings diesmal allein ohne meine Freundin Tanja.

Tanja auf Lotte (links) und ich auf  Naomi (rechts)

Am Ende unseres ersten Reittages können wir mit Stolz sagen, wir sind im Sattel geblieben, kein Sturz unsererseits. Während es Edmund, unseren stolzer Reitprofi, einmal mächtig aus dem Sattel gehoben hat, als sein Pferd, Nymer, plötzlich nach oben stieg. Verschrammte Nase, zerbrochene Brille, das war das Ergebnis seines Sturzes. Tanjas Pferd schlug einen Haken, doch sie blieb im Sattel. Wir beiden werden dieses Wochenende so schnell nicht vergessen. Für mich war es die "Feuertaufe" und der Einstieg ins Wanderreiten.